Jugendtanz – Generalprobe am 24.02.2018
20. Februar 2018

Party

J U G E N D T A N Z – G E N E R A L P R O B E
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L I N E – U P | A B 2 2 U H R
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UPSTAIRS:

DJACAT (TECHNO | DRESDEN)

Lenia (TECH|HOUSE |Gassen aus Zucker | WIEN)


STN (DEEP|HOUSE | Plastic House | LEIPZIG)

DOWNSTAIRS:

FOURTASTIX (POP-CHARTS | DRESDEN)

Stil UND Talent (80s/90s | DRESDEN)

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A B 2 0 U H R I N P U T A U S W I E N:
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Die Nationalratswahl in Österreich und die Strategien gegen die FPÖ – Was können wir für die Auseinandersetzung mit der AfD lernen?

Vortrag und Diskussion: Die Nationalratswahl in Österreich und die Strategien gegen die FPÖ – Was können wir für die Auseinandersetzung mit der AfD lernen?

Bevor wir am 24. Februar, um 22 Uhr mit euch die Sektkorken knallen lassen und den Jugendtanz an seiner alten und neuen Wirkungsstätte willkommen heißen, bitten wir euch um zwei Stunden eurer kostbaren Zeit, um ein in unseren Augen drängendes Problem zu bearbeiten: Wie dringend wir in Dresden und Sachsen Antworten auf die rechte Mobilisierung der AfD brauchen, zeigte sich nicht zuletzt bei den Ergebnissen der Bundestagswahl 2017. Während die AfD sachsenweit mit 27 Prozent die stärkste Kraft wurde, schrammte sie in Dresden mit 22,5 Prozent und nur einem Prozentpunkt Differenz zur CDU knapp am Spitzenplatz in der Wähler*innengunst vorbei.

Beide Zahlen machen deutlich, dass die für Frühjahr und Sommer 2019 datierten Kommunal- und Landtagswahlen eine böse Überraschung für alle progressiv denkenden Menschen bereit halten könnten. Sollte die AfD auch hier vergleichbare Stimmenanteile einfahren – wonach es momentan durchaus aussieht –, besteht die reale Gefahr, dass die AfD sowohl auf Kommunal- als auch auf Landesebene Einfluss auf die Regierungsgeschäfte nehmen könnte.

Wohin eine solche Politik in der sächsischen Provinz führen könnte, lässt sich momentan in Österreich studieren. Dort ist die FPÖ seit der Nationalratswahl im Oktober 2017, bei der sie als drittstärkste Kraft knapp 26 Prozent der Stimmen errang, zum vierten mal Teil einer Regierungskoalition; derzeit unter Führung des ÖVP-Kanzlers Sebastian Kurz. Seither können Burschenschaftler auf hohe Regierungsämter hoffen, während Asylsuchende mit einer restriktiven Politik überzogen werden sollen und Arbeitslose um ihr Minimum an Sozialleistungen bangen müssen. Welche Auswüchse diese Regierung noch annehmen wird, können und wollen wir uns nicht ausmalen.

Um zu verstehen, wie es in Österreich soweit kommen konnte und ein Bild davon zu bekommen, was uns in Sachsen bei einem einfachen „weiter so“ erwartet, haben wir uns eine Referentin aus Wien eingeladen. In ihrem Vortrag wird es darum gehen, wie sich die FPÖ in den letzten Jahrzehnten zu einem einflussreichen Akteur der österreichischen Politik entwickeln konnte und welchen Einfluss die konservativen, bürgerlichen und sozialdemokratischen Parteien sowie Medien darauf hatten. Daneben wird in dem Vortrag thematisiert, wie eine außerparlamentarische Linke seit der zweiten FPÖ-Regierungskoalition 1999 versuchte, den Einfluss rechtspopulistischer bis rechtsradikaler Politiker*innen zurück zu drängen und welche zukünftigen Perspektiven sich aus den bisher gescheiterten Versuchen ergeben. Schlussendlich wird der Versuch unternommen, einige Parallelen zwischen dem Aufstieg der AfD und der FPÖ zu ziehen und damit auch Ansatzpunkte für konkrete Gegenaktivitäten in Dresden und Sachsen ausfindig zu machen.

Also seid dabei, es geht auch um eure Zukunft!

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Liebe Jugendtänzer*innen,

es war ungefähr acht Uhr morgens, in einer verrauchten Kneipe irgendwo in der Neustadt, als wir uns am 6. Juli 2017 gegen alle inneren Widerstände durchrangen, den Totentanz auszurufen. Dies bedeutete das Ende für die bis dato älteste Partyreihe Dresdens. Uns war allerdings schon damals klar, dass wir es unseren langjährigen Freund*innen schuldig sind, ihnen ihren liebsten Party- und Rückzugsort wiederzugeben. Kurz, wir hatten allen da draußen versprochen: „Ihr werdet unser Kollektiv nicht los!“.

Heute, ein halbes Jahr später, und durch unzählige ausgefallene Jugendtänze körperlich und geistig um Jahrzehnte verjüngt, haben wir mit jugendlichem Leichtsinn beschlossen: Vive la Jugentanz!

Nachdem wir die letzten Monate vor allem mit Grübeln verbrachten, haben wir wieder mehr zu uns gefunden: Der Jugendtanz war schon immer auch das AZ Conni und das soll er auch zukünftig wieder deutlicher sein. Wir kehren also zurück an die Stätte, an der irgendwann, lang vor unserer Zeit, alles irgendwie begann. In unserer Phantasie feiern wir dort mit euch rauschende Feste, lauschen elektronischer und handgemachter Musik, bilden und streiten uns mit euch und gehen danach gestärkt aus der Woche, um dem Alltag und der Gesamtscheiße zu trotzen.

Alles was es dafür noch braucht, seid ihr! Kommt am Samstag, den 24. Februar zur Jugendtanz Generalprobe und legt dort gemeinsam mit uns den Grundstein, um ab Donnerstag, den 5. April alle zwei Wochen einen widerständigen Ort für Bildung und Musik und gegen die Dresdner Tristesse Wirklichkeit werden zu lassen. Gerne könnt ihr uns auch bei der Organisation und Planung der nächsten Termine unterstützen. Kommt dazu auf unser nächstes Plenum am 8. Februar oder schreibt uns eine E-Mail, falls ihr beim Jugendtanz auflegen, mit eurer Band spielen oder mit eurer Gruppe Politik machen wollt. Wir freuen uns auf euch!

Jugendtanz bleibt Handarbeit!