Rechter Terror[ismus?]
25. Oktober 2017

eine Veranstaltungsreihe des Antifa Recherche Team Dresden

Seit März 2017 steht die „Gruppe Freital“ vor dem Oberlandesgericht Dresden. Den acht Angeklagten wird neben der Bildung einer terroristischen Vereinigung auch versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Sie sollen in Freital mehrere Sprengstoffanschläge verübt und gemeinsam mit der „Freien Kameradschaft Dresden“ das alternative Wohnprojekt „Mangelwirtschaft“ in Dresden attackiert haben. Diese Gruppierung muss sich seit Juni bzw. September vor dem Dresdner Landgericht verantworten. Der Vorwurf hier lautet u.a. Bildung einer kriminellen Vereinigung und gefährliche Körperverletzung in mehreren Fällen. Beide Gruppen sind offenbar verantwortlich für zahlreiche rechte und rassistische Angriffe 2015 und 2016 in Dresden und Umgebung – eine Zeit in der Gewalt gegen Geflüchtete und politische Gegner*innen an der Tagesordnung war.

Veranstaltungen

Einführung
Der aktuelle Stand der juristischen Aufarbeitung der „Gruppe Freital“ und „Freien Kameradschaft Dresden“

Die erste Veranstaltung der Reihe verschafft einen Überblick zu den Verfahren. Was sind die Vorwürfe, was der Hintergrund? Was ist bisher passiert und was ist noch zu erwarten? Was sind Berührungspunkte der Gruppen, was unterscheidet sie? Diesen Fragen wird im Vortrag nachgegangen.
Vortrag der Prozessdokumentation des RAA Sachsen e.V.

14.11.2017 – 20 Uhr | AZ Conni

 

Rechter Terror?
Eine Auseinandersetzung mit Begriff und Konzept aus linker Perspektive

Die „Gruppe Freital“ steht als terroristische Vereinigung vor Gericht. 2015 titelte der Spiegel angesichts einer Welle von Anschlägen auf Unterkünfte mit „Rechter Terror“. Gewalt gegen Geflüchtete war in der Zeit an der Tagesordnung, darunter Brand- und Sprengstoffanschläge. Die Täter waren nicht mehr nur die rassistischen Gelegenheitstäter, sondern organisierte Nazistrukturen. In der Veranstaltung soll jenseits der juristischen und staatlichen Perspektive der Frage nachgegangen werden, womit wir es 2015 zu tun hatten, als sich Strukturen wie „Gruppe Freital“, „Oldschool Society“ oder die „Freie Kameradschaft Dresden“ bildeten um der Hetze auf der Straße Taten folgen zu lassen.
Diskussionsveranstaltung mit Dr. Matthias Quent (IDZ Jena)

21.11.2017 – 20 Uhr | AZ Conni

 

Freital, Dresden, Terrorismus
Die Juristische Aufarbeitung nach §§129 und 129a

Die Antwort des Staates auf die Angriffe und Anschläge in Freital und Dresden ist die Verfolgung nach §§ 129 und 129a StGB: Bildung einer kriminellen oder terroristischen Vereinigung. Was taugen diese Organisationsdelikte gegen Nazis? Was ist dabei das Interesse des Staates und das der Gesellschaft? Welche Rolle spielen Ideologie und Ziele der Täter und was bringt es den Betroffenen? Welche Probleme bringen diese Paragrafen mit sich?
In der Diskussionsveranstaltung soll um diese Fragen gestritten werden mit:
Kristin Pietrzyk (Nebenklagevertreterin im Freital-Verfahren)
Ulli Jentsch (apabiz Berlin und NSU Watch)

28.11.2017 – 20 Uhr | AZ Conni